Am 12. April 2024 fand bei TD Deutsche Klimakompressor GmbH (TDDK) das Richtfest für die Bauleute beim nunmehr bereits sechsten Bauabschnitt (BA 6) statt. Im September 2022 war der langfristige Umstieg im Europawerk des japanischen Weltmarktführers von mechanischen, durch den Keilriemen des Verbrennungsmotors angetriebenen Kältemittelverdichtern auf elektrisch betriebene Elektrokompressoren angekündigt worden. Nur neun Monate später, im Juni 2023, schritten wir bereits zum Baubeginn mit dem symbolischen Ersten Spatenstich. Möglich war dies durch die Genehmigung des Bauantrags nach nur zwei Monaten Bearbeitungszeit durch das zuständige Bauamt des Landkreises Bautzen. So geht japanisch, so geht sächsisch, so geht es in der zweisprachigen Lausitz, so geht es in Straßgräbchen, Ortsteil und Industriegebiet der Stadt Bernsdorf.
Obwohl im Winter der Baubetrieb wetterbedingt für einige Zeit ruhen musste, liegt die Bautätigkeit voll im straffen Zeitplan. Nur zehn Monate nach Baubeginn also das Richtfest für die 70 Bauleute unter der Leitung des Bauauftragnehmers, des japanischen Baukonzerns Takenaka, der bei TDDK seit 1998 bereits vier der fünf bestehenden Bauabschnitte errichtet hat. Die fünf ausgebildeten Zimmermänner und TDDK-Mitarbeiter Andreas Graf, Christian Gunkel, Sandro Klaus, Patrick Lenke und Enrico Matka übernahmen kurzerhand die Kontrolle auf der Baustelle. Im Auftrag der Bauherrin TDDK sorgten sie für ein zünftiges Richtfest mit Richtkrone. Zwar gibt es im neuen Anbau keine Dachkonstruktion aus Holz, sondern natürlich vor allem Beton. Einer von ihnen, der Wittichenauer Andreas Graf, der im Jahr 2000, dem Jahr des Produktionsstartes von TDDK, als Werker an der ersten Montagelinie bei TDDK angefangen hatte und heute in der Personalabteilung die Schulungs- und Trainingsaktivitäten koordiniert, trug im Beisein von TDDK-Präsident Yoichi Terao, Bernsdorfs Bürgermeister Harry Habel und Klaus Wenzel, dem Bauamtsleiter des Landratsamtes, den zünftigen Richtspruch vor.
Auf einer Grundfläche von 108 Metern Breite mal 158 Metern Länge kommen im sechsten Werksteil 17.500 Quadratmeter Gebäudefläche zu den bestehenden 73.000 Quadratmetern hinzu. Die Fertigstellung der Gebäudehülle ist für Ende 2024 geplant. Wichtigster Teil des Erweiterungsbaus ist ein 74 Meter mal 40 Meter großes automatisches Hochregallager. Über alle drei Gebäudeetagen wird sich der 17 Meter hohe Regalbau erstrecken und auf 13 Ebenen Platz für mehr als 13.000 Palettenstellplätze bieten. Für den Brandschutz braucht es eine Sprinkleranlage, deren großer Wassertank an der Westseite des Werksgebäudes Platz finden wird. Fertigstellung und Inbetriebnahme des Hochregals sind für den Juni 2025 geplant.
Parallel zur baulichen Erweiterung laufen im bereits bestehenden Werksteil die Vorbereitungen auf die Fertigung von Elektrokompressoren. Die erste Montagelinie für elektrische Kompressoren wurde vergangenes Jahr aus Japan geliefert. Anfang 2024 erfolgten das Kundenaudit und die Vorserienproduktion der elektrischen Musterkompressoren. Nach den üblichen Regeln der Autohersteller werden diese jetzt ein Jahr lang beim Kunden im Probebetrieb auf Herz und Nieren geprüft, bevor es in der ersten Jahreshälfte 2025 mit der planmäßigen Serienfertigung losgehen kann.
Für den Erweiterungsbau, die Maschinen und Anlagen samt Hochregallager investieren wir bis Ende 2024 etwa 90 Millionen Euro.